Auch wenn das Fliegen mit einem kleinen Koaxial-Spielzeughelikopter sehr viel Spaß machen kann, mit dem Fliegen eines echten RC-Helikopters hat es noch nicht sehr viele Gemeinsamkeiten. Koaxhelikopter gibt es aber auch in der bemannten und unbemannten Luftfahrt.
Koax-Helikopter gibt es in Größen zwischen wenigen Zentimetern bis über 50cm Länge. Der Preis kleiner Koaxhelis beginnt bereits bei etwa 10 EUR. Koaxhelikopter fliegen sehr eigenstabil, was die Horizontallage betrifft. Die oft gebrauchte Floskel "Fliegen wie auf Schienen" im Zusammenhang mit Koaxhelikoptern trifft jedoch nur auf den Flug bei Windstille zu. In Ermangelung an Leistung und Agilität werden die meisten kleinen Koaxhelikopter bereits bei mäßigem Wind unkontrollierbar.
Beim Koaxialhubschrauber arbeiten zwei gegenläufige, unabhängige Rotoren auf einer Achse. Beide Rotoren haben für gewöhnlich einen eigenen Antriebsmotor. Der untere Rotor wird über eine Hohlwelle angetrieben, während die Antriebswelle des oberen Rotors durch diese Hohlwelle nach oben herausgeführt wird. Ein Rotor dreht rechts und der andere links herum. Die dabei entstehenden Drehmomente heben sich gegenseitig auf. Ein Koax-Helikopter benötigt deshalb keinen Heckrotor um dem Drehmoment des Hauptrotors entgegenzuwirken. Die Drehung des Helikopters um die Hochachse wird durch unterschiedliche Drehzahlen der beiden Rotoren und die damit verbundene Drehmomentdifferenz realisiert. Das Drehmoment der schneller drehenden Rotorebene ist dann größer und der Helikopter dreht sich dadurch in die entgegengesetzte Richtung.
Die Fluglage eines Koax-Helikopter ist sehr eigenstabil. Diese enorme Stabilität bekommt der Koax durch seine beiden Rotorebenen. Der obere Rotor ist mit einer Stabilisierungsstange verbunden, welche die obere Rotorkreisebene und damit den gesamten Heli stabilisiert.
Die Koaxhelikopter muss man in zwei verschiedene Bauarten unterteilen . Die erste Bauart kommt vollkomnmen ohne Servos aus. Der Auftrieb wird durch die Rotordrehzahl beider Rotoren gesteuert.
Das Drehen auf der Hochachse (Pirouetten) erfolgt durch Drehzahldifferenzierung der beiden Hauptrotoren. durch den horizontal angebrachten Heckrotor (siehe Bild) ist es möglich, den Heli auf der Nickachse (Nase hoch oder runter) zu steuern. Eine Rollsteuerung ist hier nicht zu finden. Man spricht hier auch von 3-Kanal Steuerung .
Diese Bauart besitzt Servos zur Steuerung von Roll und Nick, sowie eine Taumelscheibe ähnlich einem Fixed-Pitch-Helikopter. Der Auftrieb wird, wie bei den 3-Kanal gesteuerten Koaxhelis durch Veränderung der Rotordrehzahl beider Rotoren gesteuert. Das Drehen auf der Hochachse erfolgt auch hier durch Drehzahldifferenzierung der beiden Hauptrotoren. Man spricht hier von 4-Kanal Steuerung. Nur der untere Rotor wird mit den Steuerbefehlen für Nick und Roll angesteuert. Das bewirkt, dass der obere Rotor zwar für eine sehr stabile Fluglage sorgt, aber stets den Steuerbefehlen entgegenwirkt. Daher reagiert ein Koax-Helikopter nicht annähernd so agil auf Nick und Roll wie ein Heli mit nur einer Rotorkreisebene.
Diese eigenwillige Art der Stabilisierung bewirkt aber auch, dass man Koaxialhelikopter fast nur bei Windstille im Freien fliegen kann. Schon bei leichtem Wind wird ein Koax-Heli zum Spielball des Windes und reagiert kaum mehr auf Steuerbefehle. Koaxhelikopter sind mit relativ dünnen asymmetrisch geformten Rotorblättern ausgestattet, die eher einem Propeller ähneln als dem Rotorblatt eines Helikopters. Das Verletzungsrisko am Rotor kann auf Grund der relativ geringen Rotordrehzahl als niedrig eingestuft werden. Die meisten Koaxhelikopter haben bereits Schwierigkeiten beim Umsetzen der zyklischen Steuerbefehle Roll und Nick. Sie reagieren extrem träge und sind nur bedingt aus der horizontalen Fluglage zu bewegen. Das ist auf der einen Seite sehr vorteilhaft, da Koaxialhelikopter dadurch sehr eigenstabil sind. Ein Nachteil der sich daraus ergibt, ist die träge Reaktion auf Steuerbefehle. Beim Kauf eines Koaxhelis sollte darauf geachtet werden, dass dieser 4 Steuerkanäle (1:Gas, 2:Nick, 3:Roll, 4:Heck) haben sollte - sonst bekommt man gegebenenfalls Probleme beim späteren Umstieg in eine andere Heliklasse.
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