Beim Anstecken der Akkukabel an den Regler kann es mächtig funken
Die Eingangs-Kondensatoren des Flugreglers laden sich beim Anschluss des Flug-Akkus auf. Da der Widerstand in der Zuleitung zwischen dem Flugakku und den Eingangskondensatoren fast Null ist, fließen dabei extrem hohe Stöme, ähnlich einem natürlichen Blitz, der sich in den Erdboden entlädt. Ein knallender Funkenüberschlag ist die Folge. Der ganze Aufladevorgang dauert nur den Bruchteil einer Sekunde. Je höher die Spannung des angeschlossenen Akkus ist, umso höher ist die Initialstromstärke und umso heftiger der Blitz.
Bei vielen neuen Reglern ist bereits ein Blitzschutz integriert, aber längst nicht in allen. Es gibt Hersteller, die sogar bewusst auf den Einbau einer Blitzschutzschaltung in ihre Regler verzichten. Denn der auftretende Blitz/ Funkenschlag ist der einzige und unfehlbare definitive Beweis dafür, dass die Eingangskondensatoren des Reglers intakt sind. Aber der laute Knall ist sehr unangenehm und kann auf Dauer, wie schon erwähnt, zu thermischen Beschädigungen der Steckverbindungen führen.
Doch bereits mit sehr einfachen Mitteln kann man einen Blitz beim Anstecken des Flugakkus vermeiden!
Vorschalt-Elektroniken gibt es im Fachhandel, sie werden dennoch selten in der Praxis genutzt. Daher gehen wir hier auch nicht näher darauf ein. Sie haben Ihren Preis und wollen auch erst angebaut werden. Viele moderne Flugregler haben bereits einen integrierten Blitzschutz.
Man kann auch die folgende Möglichkeit nutzen. Ein Parallelanschlusskabel mit einer eigenen Steckverbindung wird in die Hauptleitung des Akkus und die Leitung zum Regler eingelötet. In dieses Kabel sollte man einen Widerstand einlöten um Funkenüberschlag zu vermeiden. Diesen Widerstand baut man am besten in die Leitung zum Regler (siehe Bild) ein. Sonst muss man an jedem Akku einen eigenen Widerstand einbauen.
So wird der Akku angeschlossen: Man steckt zuerst das Schwarze Kabel an. Danach wird das Parallelkabel mit dem eingebauten Widerstand angesteckt, und zum Schluss das rote Hauptkabel. Da funkt und blitzt nichts mehr !
Das Vorschalten eines Widerstandes ist die einfachste und preiswerteste Lösung, die leider nicht an Doppelgerätesteckern funktioniert. Für die sogenannten Bullet-Verbindungen ist diese Lösung jedoch ideal. Der Widerstand ist in wenigen Minuten eingebaut und sehr wirkungsvoll.
Beim Anstecken des Akkus gehst du folgendermaßen vor: du berührst zunächst mit dem Goldkontaktstecker des Akkus für etwa 1 bis 2sec die Kontakt-Öse am Widerstand. Ohne den Kontakt zwischen Öse und Goldkontaktstecker zu verlieren, schiebst du den Goldkontaktstecker in die Buchse hinein.
So sieht der eingebaute Widerstand im Schnitt aus.
Der Widerstand darf von der Ohmzahl nicht zu hoch bemessen sein, sonst könnte der Regler die Akkuspannung falsch interpretieren. Ein Wert von 10 Ohm sollte nicht überschritten werden.
Würde der hohe Strom beim kurzen Funkenschlag dauerhaft fließen, dann müßte der Widerstand bei verwendetem 12S Akku eine Leistung von etwa 50Watt vertragen können. Einen solchen Widerstand können wir jedoch aus Platz-, Kosten- und Gewichtsgründen nicht einbauen. Das ist auch gar nicht notwendig.
Für den nur sehr kurzen Moment der Aufladung der Eingangskondensatoren kann der Widerstand das hundertfache seiner Nennleistung vertragen. Wie viel das tatsächlich ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Der Widerstand benötigt deshalb nur etwa 0,5 bis max. 1 Watt Nennleistung.
Ich empfehle einen 10 Ohm Typ mit 1 Watt Nennleistung, da die Anschlussdrähte dieser Widerstände stabiler sind als die der kleineren Leistungsstufen.
Stecker im Rohzustand
Stecker fertig verbaut
Antiblitzwiderstand integriert
Zunächst wird ein beliebiges Draht-Ende des Antiblitz-Widerstandes mit in die Buchse des Masse-Kabels zum Regler eingelötet. Anschließend wird eine Öse aus zweiten dem Anschlussdraht des Widerstandes gebogen. Der gesamte Widerstand wird dann so gebogen, dass das Ösenende an der Vorderkante der Buchse etwas übersteht.
Warum der Widerstand gerade hier angebracht wird hat seinen Grund. Die Female Steckbuchse bietet sich zur Montage förmlich an. Natürlich wird der Widerstand am Kabel des Reglers angelötet und nicht am Akku, denn wer will schon an jeden seiner Akkus einen Widerstand anlöten?!
Ein passender Schrumpfschlauch wird auf Länge abgeschnitten. Dabei ruhig einen halben Zentimeter länger abschneiden.
Der Schrumpfschlauch wird mit dem Fön oder der Heißluftpistole geschrumpft. Das Ganze sieht dann so aus.
Der Widerstand wird flach auf die Buchse gebogen.
Ein zweites Stück Schrumpfschlauch wird abgemessen. Auch hier lieber zunächst etwas länger abschneiden.
Der Schrumpfschlauch wird über Buchse und Widerstand geschoben.
Nach dem Einschrumpfen sieht es so aus. Klar ist zu erkennen, wo sich der Widerstand befindet.
Der vorn an der Buchse überstehende Schrumpfschlauch wird mit einer scharfen Klinge bündig an der Buchse abgeschnitten. Umso schärfer die Klinge- umso sauberer der Schnitt.
So sieht das Ganze dann fertig aus. Die Öse kann noch an die optimale Position gebogen werden. Beim Anschließen des Antriebs-Akkus wird das Kabel in dem der Widerstand eingelötet ist als letztes verbunden. Beim Anstecken wird zuerst der Stecker (male) für 1 bis 2 Sekunden an die Öse des Widerstandes gehalten. In dieser Zeit können sich die Kondensatoren des Reglers aufladen und der Regler initialisiert. Ohne den Kontakt zu unterbrechen wird daraufhin der Stecker (male) in die Buchse (female) geschoben.
Blitz Adé ! So ein Antiblitz-Widerstand überlebt viele hundert Flüge.
Flugschultermine und Workshops
Melde dich noch heute an!