Eine spannende Angelegenheit ist der Nachtflug mit einem entsprechend dafür ausgerüsteten Helikopter. Doch des Nachts zu fliegen ist eine Sache, an die man sich erst heranwagen sollte, wenn man ausreichend Erfahrung mit dem Tagflug gesammelt hat. So schön das fliegen bei Nacht ist, es birgt auch einige Risiken. Es ist empfehlenswert, sich die Gegebenheiten des Nachtflugplatzes vorher bei Tag anzuschauen, bzw. auf einem bekannten Platz zu fliegen. Nachtfliegen bei Neumond ist schwierig, weil man bei völliger dunkelheit schlecht abschätzen kann, wie weit man noch über dem Boden fliegt. Auch Hindernisse können bei völliger dunkelheit schlecht wahrgenommen werden. Am besten ist es, wenn man dann schon kurz nach der Dämmerung fliegt, oder bei Voll- oder auch Halbmond. Dann kann man noch gut den Horizont ausmachen und die Umrisse von eventuell vorhandenen Hindernissen.
Sehr wichtig ist die Beleuchtung des Helikopters, die so ausgelegt sein sollte, dass die Fluglage des Helikopters so gut wie möglich erkennbar ist. Dabei darf die Beleuchtung den Piloten nicht blenden.
In letzter Zeit habe ich einige Nachtflüge mit einem dementsprechend hergerichteten 700er Rex gemacht. Eine sehr schöne Sache, die man bestimmt nicht jeden Tag (Nacht) zu sehen bekommt.
Die Nachtflugbeleuchtung wird üblicherweise mit selbstklebenden LED- Streifen realisiert. Dabei sollten verschiedenfarbige LED- Streifen zum Einsatz kommen. Diese erleichtern die Lageerkennung enorm. In der Regel wird das Heckrohr und die Haube mit LED Streifen beklebt. Etwas Heißkleber dient zur Fixierung der notwendigen, dünnen Kabel. Aber am Canopy ist mit der Heißklebepistole Vorsicht geboten. Das Canopy darf sich nicht zu stark erwärmen, da sonst der Lack Schaden nimmt.
Blaue LEDs sind zwar schön anzuschauen, können vom Auge aber in Kombination mit andersfarbigen LEDs am Heli schlecht fokussiert werden. Das kann also im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen. Die blauen LEDs erscheinen unscharf. Außerdem gibt es medizinische Gründe, zu intensives blaues Licht zu meiden.
Rotorblätter mit LED- Beleuchtung gibt es in allen gängigen Größen. Von Eigenbaukonstruktionen sollte man unbedingt Abstand nehmen!
Es gibt Hauptrotorblätter für Nachtflug, in denen die Akkus bereits eingebaut sind. Das hat den Nachteil, dass die Blätter für Nachtflug nicht mehr zu gebrauchen sind, sobald die Akkus das Zeitliche segnen. Besser sind Blätter, an deren Blattwurzel ein Akku eingeklinkt werden kann. Der Akku wird sicher mit dem Blatt am Blatthalter verschraubt. Die Stromversorgung erfolgt über kleine Kontakte. Sind solche Akkus defekt, dann kann man sie austauschen.
Einige Blätter haben an der vorderen Außenseite Steckkontakte. Diese Steckkontakte dienen außer zum Ladevorgang bei eingebauten Akkus auch zum Einschalten der Rotorblattbeleuchtung. Viele Blätter sind jedoch mit einem Fliehkraftschalter ausgestattet. Der Fliehkraftschalter schließt den Stromkreis nur, wenn sich die Rotorblätter mit ausreichend Drehzahl drehen.
Die Nobelversionen der Nachtflug- Rotorblätter sind Blätter, mit denen man Bilder und Schriftzüge in den Nachthimmel zeichnen kann. Diese Blätter enthalten eine dicht geschlossene Reihe von LEDs an der Blattvorderseite, die jede separat von einer integrierten Elektronikeinheit angesteuert werden kann. Blaue LEDs sind für das menschliche Auge schlecht zu fokussieren. Das bedeutet, daß blaues Licht verschwommen wahrgenommen wird. Daher sollte auf blaue LEDs weitgehend verzichtet werden.
Die LEDs sollten in ihrer Leuchtkraft der Stärke des Tages- Restlichtes angepasst werden. Bei beginnender Dämmerung sollte die Leuchtkraft natürlich größer sein als bei dunkelheit, um den Heli gut sehen zu können. Eine zu helle Beleuchtung bei dunkelheit ist allerdings von Nachteil. Das kann man einfach regeln, indem man LED Streifen für 12 Volt Betriebsspannung verwendet und diese bei dunkelheit nur mit einem 2S Lipo, also mit 7,4 Volt statt 11,1Volt (3S) betreibt. So ist die Leuchtkraft der LEDs bei dunkelheit reduziert.
Für das Fliegen bei Nacht ist eine gesonderte Genehmigung beim Luftfahrtamt einzuholen. Das gilt auch für das Fliegen bei Nacht auf Modellflugplätzen.
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