Die Blattspur bezeichnet die Ebene des Umlaufes eines Rotorblattes. Alle Rotorblätter sollten in derselben Spur, also auf der selben horizontalen Ebene laufen. Tun sie das nicht, wie auf dem einleitenden Bild gut zu erkennen, dann kann das verschiedene Ursachen haben. Der Blattspurlauf am Helikopter sollte bei korrekter Länge und fachgerechter Montage aller Anlenkgestänge am Rotorkopf und Verwendung von hochwertigen dynamisch gewuchteten Rotorblättern stimmen! Doch manchmal ist aus verschiedenen Gründen der Spurlauf nicht korrekt.
Ein nicht korrekter Spurlauf kann verschiedene Ursachen haben - manchmal auch mehrere gleichzeitig. Die wohl häufigsten Gründe sind nicht gewuchtete oder ungenau gewuchtete Rotorblätter, ungleiche Längen der Gestänge der Blattanlenkungen, verbogene Blatthalter und Blattlagerwellen, oder manchmal auch zu viel Spiel in der Mechanik.
Sind die Rotorblätter einwandfrei dynamisch gewuchtet (das kann nur der Hersteller), und ist alles korrekt montiert und intakt, dann stimmt auch der Spurlauf!
Stimmt der Spurlauf der Rotorblätter nicht, dann checke bitte die folgenden Punkte:
Sind alle Gestängelängen korrekt und sind die Gestänge nicht verbogen? Demontieren und nachmessen!
Sind alle Gelenkkugeln fest verschraubt? Achte ganz besonders auf die Anlenkungen der Blatthalter. Mit Schraubendreher prüfen! Locker? Schraubensicherung auftragen!
Ist die Blattlagerwelle verbogen? Glasplattentest durchführen, Welle ausbauen und über eine Glasplatte rollen. Im Zweifelsfall eine neue Welle einbauen.
Sind die Dämpfergummis in Ordnung? Ausbauen, auf Unversehrtheit prüfen, fetten! Im Zweifelsfall austauschen.
Sind zusätzlich auch Vibrationen vorhanden? Dies deutet auf eine Unwucht hin. Zuerst die Ursache für die Unwucht beseitigen, danach den Spurlauf nochmals kontrollieren.
Nachdem du neue bzw. frisch ausgewuchtete Blätter installiert oder sonstige Montagearbeiten am Rotorkopf durchgeführt hast, solltest du den Spurlauf der Rotorblätter immer kontrollieren.
Den Spurlauf kontrollierst du am besten in mehreren Schritten.
Starte den Rotor in sicherer Entfernung und bringe ihn auf Betriebsdrehzahl.
Stelle Pitch in den neutralen Bereich, aber bitte so, dass der Heli nicht abhebt, sondern sicher am Boden stehen bleibt. Schau Dir den Lauf der Rotorblätter an, während der Helikopter noch auf dem Boden steht (bei 0° Pitch).
Sind keine groben Abweichungen in der Spur erkennbar, dann kannst du den Heli abheben und in etwa 1,5 m Höhe, aber immer in sicherer Entfernung schweben lassen.
Kontrolliere nun den Spurlauf auch im Schwebflug. Ist er in Ordnung, dann kannst du fliegen. Ist er nicht in Ordnung, dann lande und suche nach den Ursachen, bzw. stelle den Spurlauf gemäß der unten folgenden Anleitung ein. Danach beginnst du wieder mit Schritt .
Meistens haben Vibrationen und ungenauer Spurlauf der Rotorblätter eine gemeinsame Ursache, die es dann zu finden und zu beheben gilt.
Wenn du keine Vibrationen am Helikopter hast, dann kannst du hier weitermachen.
Markiere die Rotorblätter mit verschiedenfarbigen Markier- Stiften. Alternativ kannst du die Blätter auch mit etwa 1 bis 2 cm langen, verschiedenfarbigen, aber möglichst dünnen Klebebändern kennzeichnen. Die Markierungen kannst du an der Blattvorderseite anbringen, so kannst du, bzw. Dein Helfer schon während der Spurlaufkontrolle sehen, welches Blatt oben und welches unten läuft.
Bei Verwendung von Klebeband nur verschiedenfarbiges Band des gleichen Typs und genau gleiche Abmessungen der Streifen verwenden. Die Streifen im exakt gleichen Abstand zur Blattspitze ankleben! Klebestreifen immer an ALLEN Blättern anbringen!
Nun kannst du den Spurlauf durch Hochfahren des Rotors kontrollieren. Anhand der Farbmarkierungen ist in den meisten Fällen schon gut zu erkennen, in welche Richtung die Blätter verändert werden müssen.
Löse nun den Gelenkkopf eines Gestänges von der Taumelscheibe zur Paddelstange bzw. zum FBL Kopf und verändere dessen Länge durch Herein- oder Herausschrauben des Kopfes um nur 1 Umdrehung entsprechend Deinen vorherigen Beobachtungen! Die farbliche Markierung hilft Dir, die Blätter zu unterscheiden.
Kontrolliere den Spurlauf nochmal wie oben beschrieben. Ist der Spurlauf besser geworden? Wiederhole die Schritte 2 und 3.
So testest du den Kopf auf eine verbogene Blattlagerwelle und verbogene Anlenkkugeln
Im Bild:
An der Blatthalterschraube einen passenden Schraubendreher aufstecken und drehen. Eine verbogene Blattlagerwelle zeigt sich durch eiernde Blatthalter.
Kugeln mit langem Schaft sind nach einem Crash manchmal ganz leicht verbogen, so dass man es kaum sehen kann. Manchmal sind sie auch locker. Beides führt zu Störungen beim Spurlauf der Rotorblätter.
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