Ob und wie Flybarless Systeme mit Rettungsfunktion und Horizontfunktion beim Fliegen lernen helfen, das könnt ihr hier erfahren.
Pitchgesteuerte Modellhelikopter fliegen nicht wie Drohnen! Der Schwierigkeitsgrad einen pitchgesteuerten RC-Helikopter zu steuern liegt um ein Vielfaches höher, als beim Steuern einer Drohne. Helikopter zu fliegen, ist auch nicht vergleichbar mit dem Fliegen von Flächenmodellen. Die Schwierigkeit bei Flächenmodellen steigt mit der Geschwindigkeit, weswegen Anfänger in diesem Bereich anfänglich oft zu langsameren und gutmütigen Modellen greifen. Die Problematik beim Fliegen von pitchgesteuerten Modellhelikoptern liegt nicht in der Geschwindigkeit, denn diese spielt erst viel später eine Rolle.
Am Anfang steht die Balance! Das bloße Schweben eines Modellhelikopters ohne elektronische Unterstützung entspricht einem Drahtseilakt! Die Masseträgheit und die beteiligten dynamischen Kräfte machen das Fliegen von Modellhelikoptern anfänglich zur echten Herausforderung. Ein RC-Helikopter bleibt nicht stabil in der Horizontalen stehen, wie das fast alle Drohnen tun. Kleinste Disbalancen in der Horizontallage, sowie äußere Einflüsse durch Wind, lassen den Heli zunehmend aus seiner Position und Ausrichtung wegdriften. Der geübte Pilot hat damit kein großes Problem! Mit kleinsten wohldosierten Korrektur-Steuerbewegungen hält er den Heli in der gewünschten Lage. Anfänger hingegen haben das Problem, die Steuerbefehle in der richtigen Dosierung auszuführen. Entweder sie korrigieren nicht zum richtigen Zeitpunkt, nicht mit der richtigen Dosierung der Steuerbefehle oder gar beides gleichzeitig. Timing und Dosierung müssen passen! Sonst kommt es zum sogenannten Pendeleffekt des Modellhelikopters. Dabei schaukelt sich der Heli durch falsches Timing und ungenaue Dosierung der Steuerbefehle immer mehr auf!
Ob ein FBL System mit Rettungsfunktion hier helfen kann, erfahrt ihr beim Weiterlesen. Aber erst mal ein paar Erläuterungen zum Aufschaukeln des Helikopters.
Kein auch noch so gut eingestellter Helikopter bleibt von selbst auf der Stelle stehen! Es ist die Aufgabe des Piloten, gut dosiert und zeitlich abgestimmt gegenzusteuern. Genau hier liegt das Problem für Anfänger! Kein Mensch bekommt das sofort und ohne Übung hin! Soll ein Helikopter auf der Stelle schweben, dann muss der Pilot eine Balance herstellen. Balance bedeutet in diesem Fall, dass der Heli horizontal ausgerichtet ist und auch bleibt. Durch eine Schräglage des Helis würden Kräfte auftreten, die den Heli in eine Richtung beschleunigen. Balance bedeutet aber auch, dass immer genau so viel Pitch gesteuert wird, dass der Heli nicht steigt aber auch nicht sinkt. Die Aufgabe des Piloten beim Schwebflug ist es, kleinste Abweichungen der horizontalen Balance auszugleichen, und zwar lange bevor der Heli Fahrt in eine Richtung aufnehmen kann.
Im Grunde gleicht das Schweben eines Helikopters einem ständigen Auf und Ab, Vor und Zurück, sowie Hin und Her des Helikopters! Der Unterschied zwischen einem Anfänger und einem fortgeschrittenen Piloten ist, dass man beim erfahrenen Piloten diese Bewegungen des Helikopters nicht oder kaum wahrnehmen kann, denn er korrigiert und steuert mit viel Feingefühl und kleinsten Korrekturbewegungen. Er benutzt seinen Popometer (gefühlt wird mit dem Hintern). Der Anfänger hingegen hat Probleme mit Dosierung und Timing. Häufig wird mit falschem Timing und falscher Dosierung gegengesteuert. Aus kleinen Hin- und Her-Bewegungen werden so immer größere. Dazu kommt, dass ein hin- und herpendelnder Helikopter immer wieder dann Auftrieb verliert, wenn er in Schräglage gerät und an Auftrieb gewinnt, wenn er aus der Schräglage wieder in die Horizontale geht. Zu den horizontalen Bewegungen des Helikopters auf der x und y Achse kommt dann noch ein stetes Auf- und Ab. Das bringt einen Anfänger ganz schnell an seine Grenzen und endet manchmal in einem Crash!
Die Rettungsfunktion und die Horizontfunktion sind kein Ersatz für das Üben am Simulator! Trotzdem empfehlen wir jedem Anfänger die Anschaffung eines Helikopters mit Flybarless-System (Kurzform: FBL, auch genannt: RIGID System) mit Rettungs- und Horizontfunktion. FBL-Helis sind merklich ruhiger zu fliegen als ihre Pendants mit Paddelstange. Flybarless Systeme mit Horizont- und Rettungsfunktion ergänzen das Plus an Flug-Stabilität zusätzlich mit einem Plus an Sicherheit!
Im Moment des Aktivierens der Horizontfunktion über einen Schalter oder Taster am Fernsteuersender, wird der Heli aus einer womöglich unkontrollierbaren Fluglage schnell und zuverlässig wieder in die gut beherrschbare, horizontale Fluglage bewegt. Eine Übersteuerung der Horizontfunktion mit dem Fernsteuersender ist in Grenzen möglich. Die Rettungsfunktion ergänzt die horizontale Ausrichtung des Helikopters um eine automatische Pitchzugabe, so dass der Heli steigt, während die Rettungsfunktion ausgelöst ist.
Im FBL ermittelt eine Reihe an Sensoren jede Art von Lageänderungen und Beschleunigungen des Helis in allen Richtungen. Das ist allein schon deshalb notwendig, um als Paddelersatz zu fungieren. Mit der verbauten Sensorik und Elektronik kann ein FBL-System mit hoher Genauigkeit einen künstlichen Horizont ermitteln, vergleichbar mit einer elektronischen Wasserwaage. Während des Fluges wird der künstliche Horizont ständig neu berechnet! So weiß das FBL bei Auslösung der Rettungsfunktion genau, wie weit und in welche Richtung der Heli gedreht werden muss, um schnellstmöglich die gewünschte Rettungsfluglage einzunehmen.
Im Grunde genommen funktionieren beide Modi nach dem gleichen Prinzip. Solange sie aktiviert sind, stabilisieren sie den Heli in einer voreingestellten Wunschposition. Im Normalfall ist diese Wunschposition die normale Schwebefluglage. Aber auch eine Stabilisierung in Rückenfluglage ist möglich, falls dies zum Erlernen des Rückenfluges gewünscht ist.
Der Rettungsmodus wird immer nur dann ausgelöst, wenn eine Rettung notwendig ist! Mit der Rettungsfunktion im Gepäck, kann man ganz normal fliegen, so wie mit jedem anderen FBL Helikopter auch. Hat man sich aber mal so richtig verknüppelt, dann drückt man einen mit der Rettungsfunktion belegten Taster am Sender - notfalls tut es auch ein Schalter - und der Heli wird urplötzlich wie von Geisterhand in die voreingestellte Fluglage gesteuert! Zusätzlich bietet ein solches FBL noch die Möglichkeit, den Heli bei Auslösung der Rettungsfunktion an Höhe gewinnen zu lassen. Wie schnell der Heli dabei steigen soll, kann ebenfalls voreingestellt werden.
Während der eigentliche Rettungsmodus darauf hinzielt, nur im Bedarfsfall, also bei Kontrollverlust kurzzeitig ausgelöst zu werden, kann man mit eingeschaltetem Horizontmodus auch dauerhaft fliegen. Der Horizontmodus wird umgangssprachlich auch als Koaxmodus bezeichnet, denn das Flugverhalten ähnelt dem Flugverhalten eines Koaxhelikopters. Anders als beim Rettungsmodus, der den Heli immer mit höchstmöglicher Geschwindigkeit in die voreingestellte Fluglage dreht, um nicht noch eine vielleicht alles entscheidende Zehntel Sekunde zu verschenken, kann die Wirkstärke des Horizontmodus eingestellt werden. Mit aktiviertem Horizontmodus wird der Heli vom FBL in der Schwebefluglage gehalten. Wird nun Roll oder Nick gesteuert, so reagiert der Heli auf die Steuerbefehle, solange die Steuerknüppel gesteuert werden. Lässt man die Knüppel los, dann bewegt sich der Heli wieder in die Horizontale. Auf diese Weise wird dem am Anfang dieses Artikels beschriebenen Aufschaukeln wirksam entgegengewirkt. Da die Horizontfunktion unterstützend wirkt, wird sie auch als Horizontunterstützung bezeichnet.
Ja, man kann beide Modi miteinander kombinieren. Mit einer geeigneten Fernsteuerung ließe sich folgende Kombination realisieren:
Mittels eines Schalters kann zwischen normalem Fliegen und Fliegen im Horizontmodus umgeschaltet werden. Ein zusätzlicher Taster oder Schalter wird mit der Auslösung der Rettungsfunktion (Bail Out) belegt. Die Rettungsfunktion kann so jederzeit ausgelöst werden, während man die Wahl hat, ob man ganz normal oder mit Horizontunterstützung fliegen möchte. Für die allermeisten Anwendungsfälle wird diese Belegung völlig ausreichen. Zusätzlich könnte man die Wirkstärke der Horizontunterstützung noch vom Sender aus verändern.
Die typischen Vertreter der heutigen FBL Systeme besitzen kein GPS bzw. kein GNNS zum Halten der Position, wie das Drohnen in der Regel tun.
Es gibt FBL Systeme, die ein Halten des Helis auf der eingenommenen Position (Position Hold) ermöglichen. In erster Linie wird dazu GPS verwendet, wie z.Bsp. beim Naza H. Es gibt aber auch optische Systeme, die mit einer Kamera Bodenkontraste erfassen und auswerten, wie das Helicommand 3D Rigid. Beide Systeme haben sich auf dem RC-Heli Markt nicht wirklich durchsetzen können, und werden seit geraumer Zeit nicht mehr hergestellt. Wer als Heli Anfänger ein solches System verwendet oder verwenden möchte, der sollte sich der Tücken bewusst sein. Das Helicommand 3D Rigid, wie auch das Naza H sind schwer einzustellen!
Die Position Hold-Funktion beim Naza H als auch beim Helicommand 3D Rigid ist nicht als Rettungsfunktion geeignet, auch wenn so mancher Helikopter Pilot die Position Hold Funktion als Rettungsfunktion missbraucht!
Beim Naza H kommt erschwerend hinzu, dass man den Heli mit eingeschaltetem GPS- (Position Hold) nicht starten und nicht landen darf! Als Anfängersystem sind unserer Meinung nach beide FBL Systeme keineswegs geeignet! Man sollte daher auf andere FBL Systeme zugreifen. Wer einen Heli mit GPS, bzw. autonom fliegen lassen möchte, der kann sich an https://vectorbirds.com wenden. Vectorbirds baut neben Drohnen auch Helikopter-Drohnen, die nicht mit herkömmlichen FBL Systemen ausgestattet sind.
Im Grunde ist ein Halten auf Position beim normalen Fliegen von Modellhelikoptern nicht erforderlich! Ein Horizontmodus bzw. eine Rettungsfunktion wie sie das Bavarian Demon 3SX, das Bavarian Demon Axon oder auch das Microbeast Plus in der PRO Edition bieten, ist hier weit im Vorteil.
Ja, das ist im Grunde auch das wichtigste Argument, warum man als Anfänger auf ein solches FBL System setzen sollte. Da man die Wirkstärke der Horizontunterstützung verändern kann, ist es möglich, diese nach und nach abzuschwächen - bis man gänzlich ohne Unterstützung fliegen kann? Aber es spricht auch nichts dagegen, die Horizontunterstützung dauerhaft zu verwenden. Man wird auf diese Weise zwar niemals 3D Figuren fliegen können, aber gerade für die älteren Semester unter den Heli-Einsteigern ist eine Horizontunterstützung die richtige Wahl.
Auch wenn die Anschaffung etwas kostspieliger ist, sollte man sich der Vorteile im Klaren sein. Der Aufpreis für die Rettungsfunktion, falls sie nicht wie beim Bavarian Demon Axon schon fest integriert ist, kostet einen Aufpreis zum normalen FBL System von etwa 100,- EUR. Ein einziger Absturz selbst mit einem nur kleinen RC-Heli kann schnell mehr kosten. Man darf hier nicht am falschen Ende sparen!
Ein FBL System mit Rettungsfunktion lohnt sich unserer Meinung nach in jedem Fall!
Grundsätzlich sollte ein FBL System mit Rettungsfunktion folgende Punkte erfüllen:
In unseren Regionen weit verbreitet, zuverlässig stabilisierend, online updatefähig und komfortabel einzustellen sind nur 3 Systeme:
Ohne umständliche Registrierung/ Anmeldung benutzbar/ updatebar ist davon jedoch nur noch eines, das AXON-FBL von Bavarian Demon, welches erstklassig verarbeitet ist, von allen drei Systemen am hochwertigsten wirkt und auch uneingschränkt in Turbinenmodellen einsetzbar ist.
Wir bescheinigen allen auf dem Markt befindlichen Marken-Systemen, dass sie gut stabilisieren als Rigid-System. Alle von uns getesteten Systeme mit oder ohne Rettungsfunktion findest Du unter Flybarless Systeme ) Alle anderen können wir nicht beurteilen.
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