...aufgeregt, mit weichen Knien und feuchten Händen
vorheriges ausgiebiges Üben des Schwebfluges und des Landens am Simulator
Das "unter Beweis stellen" des Gelernten in einer Helischule
ein einwandfrei eingestellter RC-Heli
windfreies Wetter mit guter Sicht
ausreichend Platz zum ungestörten Fliegen
Aufstiegsgenehmigung des Grundstückseigentümers oder Modellflugplatz
Nachdem Du nun den Heli soweit flugbereit gemacht und kontrolliert hast, wächst natürlich das Verlangen, den Heli zum ersten Mal abheben zu lassen. Wenn alles bestens harmoniert und auch Du dich bereit fühlst für den ersten Flug - also "Ready To Fly" bist - , dann kann's losgehen.
Das Heck haben wir möglichst schon vorher eingestellt nach dieser Anleitung Heck einstellen .
Dann brauchen wir noch...
Zuschauer kannst Du noch nicht gebrauchen! Wir nehmen nur eine vertraute Person mit, damit wir im "Notfall" nicht ganz allein sind. Das gibt uns auch eine gehörige Portion an Sicherheit mit.
Du bist mit den Steuerbewegungen Deines Helikopters vertraut und hast auch schon vorher am Simulator den Schwebflug geübt!
Soweit alles klar? Beruhige Dich noch einmal! Mann - der Heli steht noch am Boden, aber das ist jetzt schon so aufregend!
Nun folgen einige wichtige Schritte, die wir Punkt für Punkt durchgehen. Der Gas/ Pitchknüppel muss unbedingt in Nullstellung, bzw. der Flugphasenschalter in eine Stellung, in der eine Gaskonstante mit 0% Gas anliegt, sonst initialisiert der Flugregler nicht - der geht nämlich auf Nummer sicher.
Ja, mein Puls ist genauso hoch wie Deiner, knapp unter 200, aber es ist gar nicht so schlimm! Ein paar Mal richtig tief durchatmen und dann werden wir in ein paar Minuten schon ruhiger werden.
Am Simulator war das leichter. Mann, habe ich weiche Knie und meine Finger zittern. Der Heli hat sich auch ganz kurz etwas geschüttelt. Vermutlich lag das an den noch nicht ganz korrekt ausgerichteten Rotorblättern. Jetzt läuft er wieder richtig rund. Cooles Gefühl! Der Sound der Rotorblätter klingt fantastisch. Oh, es scheint, als ob wir zu viel negativen Anstellwinkel an den Blättern haben. Der Heli drückt sich nach unten auf den Boden - die Kufen verbiegen sich ja schon fast. Na dann geben wir mal ganz behutsam etwas Kollektivpitch zu. So, das sieht schon besser aus und die Rotorblätter verraten uns durch eine angenehme Veränderung des eben noch so "quälend" klingenden Sounds, dass sie nun nahe 0° Pitch stehen. Der Rotorsound klingt toll!
Wir sind geflogen! Super, ich fühle mich hervorragend! ...trotz zitternder Hände, und Du?
Ist der Heli vielleicht...
*"permanent" bedeutet hier, dass fast andauernd bzw. wiederholt gegengesteuert werden musste, was auf eine nicht waagerechte Taumelscheibenstellung hindeutet. Als Beispiel: Der Heli dreht im Schwebflug ohne Steuerbefehl die Nase langsam nach unten und durch Gegensteuern bringe ich den Heli in die Horizontale zurück. Sobald der Steuerknüppel wieder in der Mitte steht, beginnt der Heli schon wieder die Nase nach unten zu bewegen. Dann muss Nick nachgetrimmt werden. Gleiches gilt für Roll.
Das Heck haben wir ja schon getrimmt. Aber es gilt:
Jeder Heli mit rechtsdrehendem Rotor driftet etwas nach links weg, obwohl er ganz gerade in der Luft steht. Hast Du das überhaupt gemerkt? Schuld daran ist der Heckrotor, der in eine Richtung bläst. Das muss man nicht austrimmen. Mit einer ganz leichten einmaligen Korrekturbewegung "Roll nach rechts", aber nur ein ganz klein wenig, legen wir den Heli ganz minimal schief nach rechts. Der Rotor zieht nun (Roll) nach rechts und der Heckrotor drückt den Heli nach links. Beide Kräfte gleichen sich aus - der Heli steht auf der Stelle. Später funktioniert das alles aus dem Unterbewusstsein heraus. Mehr darüber gibt's unter Aerodynamik . Auch Windeinflüsse werden mit einer Schiefstellung des Helis ausgeglichen. Der Heli wird "in den Wind gelegt". Selbst bei mittlelstarkem Dauerwind klappt das hevorragend. Nur rasch wechselnde Windverhältnisse erschweren das Helifliegen. Daher ist das Fliegen bei stärkerem Wind noch nichts für ungeübte Beginner.
Ziel dieser ersten Übung mit dem Heli ist es, zunächst das Heck und den gesamten Heli in der Fluglage stabil zu bekommen und die Angst und Nervosität abzuschwächen. Irgendwann ist immer das erste Mal! Wenn Du fliegen willst, dann musst Du vorher abheben! Deine Hemmungen musst Du überwinden. Bei jedem Flug steigt die Sicherheit und die Nervosität nimmt ab.
Gleichzeitig bekommst Du ein "Gefühl" für den Heli. Wie hat der Heli reagiert nach dem Abheben. Das Heck haben wir ja schon ausgetrimmt und die Kreiselempfindlichkeit scheint nun auch zu passen.
Du übst vorerst nur Schweben in Heckansicht. Das hat den Hintergrund, dass Du diese Fluglage zunächst sicher beherrschen musst, denn sie ist Ausgangsgrundlage für alle weiteren Übungen.
Du übst mehrere Akkuladungen lang nur kurzes Abheben und wieder landen. Am Anfang machst Du nur kurze "Hüpfer" und dann machst Du kurze Schwebflüge mit immer länger werdenden Flugphasen.
Das Trainingslandegestell solltest Du so schnell wie möglich wieder abbauen. Wenn Du Dich traust, dann kannst Du schon mal ein bis zwei Minuten Schweben am Stück versuchen. Aber bitte nicht übertreiben und den Heli immer von Hinten im Auge behalten, also immer schön mit dem Heck zu Dir zeigend schweben lassen.
Wir lassen nach Flugende nichts am Flugplatz liegen! Alles was wir mitgebracht haben, nehmen wir auch wieder mit nach Hause. Das versteht sich von selbst - Modellflieger- Ehre eben!
Du bist bereit für den nächsten Schritt, wenn Du die folgenden Fragen mit "JA" beantworten kannst. Du solltest aber mindestens 10 bis 20 Akkuladungen im Schwebflug in Heckansicht leergeflogen sein, bevor Du zur nächsten Übung wechselst.
Du beherrschst sicher durchgängig einige Minuten Schwebflug in Heckansicht?
Du hast keine Probleme das Heck des Heli zu Dir zurück zu drehen?
Du beherrschst das Starten und Landen sicher?
Gratulation zu Deinem Erfolg.
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